Letzte Flasche, Besonderheit!

Als eines unserer Kinder beim Tischdecken rief: „Letzte Flasche, Besonderheit!“  war klar, dass mal wieder der Mangel verwaltet wurde.

Viele Dinge können wir hier nicht immer bekommen. Obst und Gemüse werden in geringer Auswahl und nur saisonal angeboten. Die Versorgungslage ist nicht voraussehbar. Es gibt zwar immer irgendwelche grünen Blätter zu kaufen, aber das hat unsere Kinder noch nicht zu begeisterten Essern von Grünzeug gemacht.

Andere Dinge gibt es vor Ort gar nicht. Man könnte zwar in Dar es Salaam fast alles bekommen, allerdings zu Mondpreisen. Wenn man Lust auf eine Tafel Milka-Schokolade hätte, könnte man sie sich dort einfach für 3€ kaufen. 250g Tortellini kosten umgerechnet ca. 8€, für ein 300g-Päckchen Philadelphia-Käse muss man 9€ auf den Tisch legen und ein kleines Gläschen Pesto bekommt man für lächerliche 10€. Da wir hier nur den Bruchteil eines deutschen Arztgehaltes zur Verfügung haben, halten wir uns lieber an die lokal verfügbaren Lebensmittel. Die sind zum Glück deutlich günstiger. Wir üben zwar Verzicht, leiden aber keinen Mangel. Wir nehmen nicht ab.

Sandra macht aus der Not eine Tugend und stellt u.a. selber Joghurt, Quark, Curry-Ketchup und Mango-Chutney her. Als endlich mal Basilikum geerntet werden konnte, hatten wir sogar frisches Pesto. Unser Speisezettel wird darüber hinaus z.B. durch hausgemachte Falafel in Pita, Humus mit Fladenbrot oder Müsli-Brötchen bereichert. Je nach Saison haben wir frischen Mango- oder Ananas- Saft und für die obstarmen Zeiten gibt es Sirup aus Zitronensaft (s. Bild). Natürlich haben wir auch Marmeladen aus Guaven, Papaya, Maulbeeren, Ochsenherz oder Sternfrucht – dabraumergarnetdrüberredde.

Mangel sieht anders aus.

Mangel sieht anders aus.

Bei eingangs erwähnter Begebenheit ging es übrigens um eine Flasche kalten Wassers. Davon haben wir in der Regel genug.

Auf jeden Fall genug, um damit auf ein neues Jahr anzustoßen. Wir wünschen allen Lesern unseres Blogs ein gutes neues Jahr und immer genug frisches Wasser zur Hand. Spätestens die letzte Flasche schmeckt besonders.

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